Was machen Buddhisten?

Praktizierende Buddhisten üben sich in 3 Disziplinen:

• Weisheit: Das buddhistische Menschen- und Weltbild liefert eine Orientierung, leidvolle Erfahrungen - und welche sind das letztendlich nicht - und deren Ursachen zu verstehen. Es hilft dabei, den eigenen Geist aus dem Gefängnis fester Vorstellungen zu befreien. Ein solches Gefängnis ist z.B. die Identifikation mit dem Ego, die dazu führt, andere und sich selbst getrennt zu sehen: die Welt wird starr und begrenzt erlebt.
• Meditation: Wissen allein ändert kein Verhalten. Deswegen üben sich praktizierende Buddhisten in der Meditation. Sie zielt auf die authentische Erfahrung dessen, wie die Dinge sind, jenseits von Worten, Konzepten, Vorstellungen. Dazu gehören auch die Erfahrung der Bedingtheit und Leerheit des Ich - die Erfahrung der Leerheit aller Phänomene und des Nicht-Getrenntseins von allen Wesen. Schließlich führt Meditation zur Erfahrung der Natur des eigenen Geistes - Leerheit, Klarheit, Unbegrenztheit - und der darin ruhenden Qualitäten: Liebe, Freude, Furchtlosigkeit.
•  Achtsamkeit: Was im Labor der Meditation erfahren wurde, gilt es im Alltag zu halten und umzusetzten. Buddhistische Praxis bedeutet zunächst Achtsamkeit auf das Verhalten: man schadet niemandem, sondern nutzt den Wesen. Subtiler ist Achtsamkeit auf die Motivation: man kultiviert Einstellungen, die auf das Wohl der Wesen gerichtet sind anstelle der gewohnten egoistischen Motive. Auf der Ebene der reinen Sicht bemüht sich der Praktizierende, alle Erfahrungen als Spiel des Geistes zu erleben, statt sie in Raster einzuordnen und zu beurteilen.